Schreibschutz

Schreibschutz
Schreib|schutz, der <o. Pl.> (EDV):
Vorrichtung bei Disketten u. Magnetbändern, die ein Löschen u. Überschreiben gespeicherter Daten verhindert.

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Schreibschutz,
 
ein oder mehrere Verfahren, mit denen das Überschreiben einer bereits auf einem Datenträger vorhandenen Datei oder Veränderungen innerhalb einer geöffneten Datei verhindert werden.
 
Um das Abspeichern bzw. Kopieren einer Datei und damit das Überschreiben einer bereits existierenden Datei zu vermeiden, werden sowohl physikalische als auch programmtechnische Verfahren eingesetzt.
 
Physikalische Methoden sind i. d. R. nur bei Wechseldatenträgern möglich, dabei handelt es sich z. B. Disketten oder MO-Cartridges. Ältere Diskettenformate (8 Zoll) befanden sich in einer Papphülle, die neben der Schreib-/Leseöffnung noch eine schmale Kerbe aufwies. Durch diese Schreibschutzkerbe fiel ein Lichtstrahl (oder eben nicht), der ein Signal im Diskettenlaufwerk auslöste. Durch dieses Signal wurde dem Betriebssystem mitgeteilt, dass die Diskette zum Beschreiben freigegeben war. In entsprechender Weise enthalten 3,5-Zoll-Disketten eine Öffnung, durch die ebenfalls ein Lichtstrahl die Beschreibbarkeit der Diskette angibt. Um die Diskette vor dem Überschreiben zu schützen, muss die Kerbe bzw. die Öffnung durch ein selbstklebendes Etikett bzw. einen integrierten Schieber geschlossen werden. Selbst durch maschinennahe Programmierung, kann dieser Schreibschutz nicht umgangen werden, da er eine Stromleitung unterbricht, die für den Schreibkopf benötigt wird.
 
Bandkassetten besitzen ebenfalls eine Schreibschutzkerbe, die üblicherweise durch eine Plastiklasche verschlossen ist. Hier ist der Schreibschutz aktiv, sobald die Plastiklasche entfernt wird. Durch Überkleben, beispielsweise mit Klebeband, kann der Schreibschutz wiederhergestellt werden.
 
Festplatten, ZIP-Medien (ZIP) oder CD-RWs können nicht mechanisch geschützt werden, bei ihnen sind nur programmtechnische Verfahren möglich. Für die hier gespeicherten Daten wird daher das Dateiattribut »Schreibschutz« verwendet, das im Dateiverzeichnis durch ein »R« wiedergegeben wird. CD-ROMs und CD-Rs sind dagegen grundsätzlich nicht überschreibbar. Hierbei interpretieren manche Betriebssysteme den nicht beschreibbaren Datenträgers so, dass auch alle Dateien auf einem solchen Träger als schreibgeschützt anzusehen sind. Kopiert man von dort Dateien auf die Festplatte, werden sie mit gesetztem Schreibschutzattribut gespeichert. Um die Dateiinhalte zu ändern und neu speichern zu können, muss man daher das Dateiattribut entfernen.
 
Manche CD-RW-Schreibprogramme ermöglichen es, eine CD-RW wie eine Festplatte anzusprechen. Auch bei CD-Rs ist dies in beschränktem Umfang möglich, in diesem Fall werden geänderte Daten in neuen Sessions abgelegt, sofern noch Platz auf der CD-R ist..
 
In Netzwerken wird der Schreibschutz einer Festplatte durch die Freigabe festgelegt, die i. d. R. vom Systemadministrator vorgenommen wird. Der Schreibschutz lässt sich zudem mit einem Kennwort verknüpfen, sodass nur diejenigen Benutzer, die über das Kennwort verfügen, Daten auf der Festplatte ablegen oder überschreiben können.
 
Auch innerhalb vieler Anwendungsprogramme kann ein Schreibschutz eingesetzt werden, der zwei unterschiedliche Ziele haben kann. Zum einen lässt sich durch die Wahl entsprechender Optionen im Menüpunkt »Speichern« ein Überschreibschutz erzeugen, der ähnlich wie das Dateiattribut verhindert, dass eine bereits auf dem Datenträger vorhandene Datei überschrieben wird. Auch hier sind Kennwörter möglich. Zum anderen kann ein Schreibschutz für bestimmte Bereiche des Dateiinhalts gewählt werden. Beispiele sind Datenbanken, Textverarbeitungsprogramme (z. B. Word) oder Tabellenkalkulationen wie Excel, in denen einzelne Zellen, Zeilen und Spalten, Arbeitsblätter, Formeln oder Abfragen geschützt werden können. Damit lassen sich beispielsweise Eingabemasken erstellen, in denen ein Anwender nur in bestimmte, ungesperrte Zellen Daten eingeben kann.
 
 
In Word findet man den internen Schreibschutz im Menüpunkt »Extras-Dokument schützen«. In Excel lautet der entsprechende Menüpunkt »Extras-Schutz«. In beiden Fällen sind weitere Auswahlmöglichkeiten vorhanden.
 
Ein unter Windows gesetztes Dateiattribut entfernt man, indem man im Dateimanager eine Datei oder mehrere markiert, danach über das Kontextmenü die Eigenschaften aufruft und den Haken bei dem Attribut »schreibgeschützt« entfernt.

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Schreib|schutz, der (EDV): Vorrichtung bei Disketten u. Magnetbändern, die ein Löschen u. Überschreiben gespeicherter Daten verhindert.

Universal-Lexikon. 2012.

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